WhatsApp Alternativen oder so …
Aller Orten schallt es durch die Gänge. Facebook hat WhatsApp gekauft. Welch eine Katastrophe!
Jetzt mal ernsthaft. WhatsApp war schon immer als wandelnde Sicherheitslücke bekannt und es hat niemanden wirklich gestört. War ja alles so schön einfach und bequem. Auf einmal kauft Facebook die Bude und der Aufschrei ist groß. Weltuntergang!
So ein Unsinn! Eure Daten sind ohnehin schon x mal um den Erdball geflogen. Ob jetzt Facebook oder WhatsApp damit Geld verdient haben ist relativ belanglos. Wer den Schuss seit der NSA-Affäre noch nicht gehört hat kann sich auch jetzt entspannt zurück lehnen … es ändert sich nämlich nichts.
Wer wirklich seine Privatsphäre schützen möchte, muss sich mit Kryptographie (Verschlüsselung) auseinandersetzen. Aktuell gibt es da zwei Ansätze:
1. Kommerziell: Das Unternehmen Threema bietet seit einiger Zeit einen Messenger mit für gut befundener und vollständiger Kryptographie an. Hier zahlt man einmalig eine kleine Gebühr (1,79 €) und kann loslegen. Gruppen- und Einzelchats sind möglich. Bilder schicken auch. Die App gibt es für iOS und Android und die ID ist an das jeweilige Gerät gebunden. Multi-Plattform geht also nicht. Das ist der Preis guter Verschlüsselung.
2. Open Source: Das Team um Telegram bietet nicht bloß einen Messenger, sondern eine ganze Plattform samt API an. Daher ist mit Clients für jedes größere Betriebssystem zu rechnen. Laut eigener Aussage ist es ein nicht-kommerzielles Projekt. Allerdings bleibt abzuwarten ob die Finanzierung langfristig gewährleistet ist, denn Telegram ist vorerst kostenlos. Sollte das Geld ausgehen, will sich das Projekt durch Spenden neues beschaffen. Wichtig ist hier zu wissen, dass die Verschlüsselung standardmäßig nicht aktiv ist. Das merkt ihr z.B. daran, dass Push-Nachrichten im Klartext angezeigt werden. Um Verschlüsselt zu kommunizieren muss ein „Secret-Chat“ gestartet werden.
Im Grunde hab die wieder die Wahl zwischen Komfort (Telegram) – und „echter“ Verschlüsselung (Threema).
