Bye, bye, Google Reader … Hallo Fever
Als bekennender RSS-Junkie war Google Reader für mich das, was für andere die Tageszeitung ist. Zwar habe ich quasi nie die Weboberfäche benutzt, aber als Plattform zur Syncronisation meines Lesestatus auf allen Geräten war er perfekt. Es gab eine API und jede Menge innovative Apps (Reeder und Mr. Reader um zwei Beispiele zu nennen). Nun hat Google sich vor einiger Zeit entschlossen Google Reader einzustellen. Die Zeit zwischen Ankündigung (13.03.2013) und Abschaltungszeitpunkt (01.06.2013) ist recht eng bemessen.
Ohne eine Plattform zur Syncronisation ist es in meinem Fall quasi unmöglich den Überblick über die Masse der Artikel (zwischen 300 und 400 pro Tag) zu behalten. Ich wäre verloren.
Meine Recherchen verlagerten sich zunächst auf alternative Dienste wie beispielsweise Feedly und Newsblur. Diese Dienste stellen eine überlegenswerte Alternative zu Google Reader dar, kranken allerdings an ähnlichen Problemen:
- Es handelt sich um Dienste die, genau wie Googles Projekt, jederzeit abgeschaltet werden können.
- Auch wenn es bei Newsblur einen Pro Account gibt, bei dem ich für den Service bezahlen kann, sind die Unternehmen darauf angewiesen durch die erhobenen Daten Geld zu verdienen.
Außerdem geistern eine Menge halbgare Ankündigungen Google Reader API-kompatibler Dienste durchs Netz. Diese hätten den Vorteil, dass man alle Google Reader Clients einfach weiterverwenden könnte. Leider ist hier bisher aber noch nichts ansprechendes in Sicht.
Schlussendlich bin ich auf Fever gestoßen und der Ansatz hat mich fast sofort überzeugt. Statt mich auf einer weiteren Plattform anzumelden, meine Daten preiszugeben und zu hoffen, dass mir dieser Dienst nicht wieder vor der Nase abgeschaltet wird, zahle ich einmalig 30$ und installiere die Software auf meinem eigenen Server. Über ein Webinterface und eine API kann ich mit einer wachsenden Zahl von Apps (wie z.B. Sunstroke und zu meiner Freude auch Reeder) auf meine abonnierten Feeds zugreifen. Mein Server, meine Daten. Niemand kann mir den einmal eingerichteten Dienst einfach wieder wegnehmen.
Außerdem ist das Konzept hinter Fever recht interessat. Aus Querverweisen zwischen den einzelnen Feeds errechnet die Software Hinweise auf besonders wichtige/interessante Artikel und hilft so, die Übersicht zu wahren. Da ich das System aber erst seit kurzem im Einsatz habe, kann ich noch nicht wirklich etwas zur Praxistauglichkeit des Ansatzes sagen.
Als Syncronisationsplattform eignet es sich jedenfalls gut und wer viel mir RSS-Feeds arbeitet sollte sich Fever in jedem Fall ansehen.