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„Whatsapp wird kostenpflichtig“ … ist das nicht traurig?

Publiziert am von Tobias Opitz

Wie des öfteren geisterte auch in den vergangenen Tagen wieder einmal eine Kettenmail in folgendem Stil über die Deutschlands Smartphones:

☞ Wichtige Meldung ☜
Dein geliebtes App WhatsApp™ wird in nächster Zeit kostenpflichtig, sprich es werden monatliche Kosten anfallen!
Um dies zu umgehen, hat die WhatsApp™ Gemeinde beschlossen, diesen Kettenbrief zu schreiben.
Damit diese Warnung Anklang findet, soll sie so oft wie möglich weitergesendet werden.
Dies ist auch der einzige Weg, um sich von den zukünftigen Kosten zu befreien. Somit kannst du von Glück sprechen, wenn du überhaupt diese Nachricht lesen konntest.
Nachdem du diese Nachricht erfolgreich (Doppelhaken) an 10 weitere Freunde versendet hast, wird dein WhatsApp™ Logo in roter Farbe aufleuchten.

Mit freundlichen Grüßen
Deine WhatsApp™ Gemeinde ☮

Abgesehen davon, dass es sich dabei um eine (absolut lächerliche) Falschmeldung handelte, wirft die Tatsache, dass diese Nachrichten gefühlt von fast jedem Whatsapp Nutzer weitergeleitet wurde eine ganz andere Frage auf: NA, UND?

Es bestürzt mich wirklich zu sehen, dass so viele Menschen offenbar keinerlei Sinn mehr dafür zu haben scheinen, dass hinter Dienstleitungen (und dabei handelt es sich hier letztendlich) Menschen stehen, die viel Zeit und Mühe in die Entwicklung der Software und die Wartung der Server stecken. Meint Ihr wirklich, dass diese Menschen sich diese Arbeit nur aufbürden, um euch zu Diensten sein zu dürfen?

Meiner Meinung nach sind die Internetnutzer dieser Welt bereits viel zu sehr daran gewöhnt alles gratis zu bekommen und vergessen dabei, dass all die schönen Spielzeuge auch bezahlt werden müssen. Jedem sollte immer im Gedächtnis bleiben:

Wenn es nichts kostet, bist du nicht der Kunde … du bist die Ware.

Daher finanzieren sich die meisten Anbieter über Werbung oder den Verkauf der Kundendaten zu Werbezwecken an Dritte.(Was übrigens auch in schöner regelmäßig zu teilweise bizarrer Empörung in der Netzgemeinde führt) Bei Whatsapp habe ich (zumindest in der iOS-Version) nichts dergleichen gesehen. Außerdem bezweifle ich stark, dass der Umsatz von 55 ct pro Download (30% gehen an Apple) ausreicht um den Betrieb und die Weiterentwicklung der Plattform langfristig zu finanzieren.

Daher würde ich mich nicht sehr darüber wundern, wenn Whatsapp irgendwann tatsächlich eine monatliche oder jährliche Gebühr einführt.
Und das wäre auch in Ordnung. Ein Dienst wie Whatsapp ist mit Sicherheit keine 5 oder 10 Euro im Monat wert. Reden wir aber von Beträgen 79 ct im Monat oder 10 Euro im Jahr, halte ich das für absolut gerechtfertigt. Insbesondere wenn man bedenkt welche Kosten die Äquivalente SMS und MMS verursachen.

Mich stimmt an dieser Sache in erster Linie traurig, dass viele scheinbar den Bezug zu den Relationen verloren haben. Preise von 13 Euro und mehr für einen Kinofilm(!) und 8 Euro für Cola und Popcorn werden klaglos akzeptiert. Konzerttickets im Wert von 50 Euro gehen als Schnäppchen weg. Das das Bier in der Kneipe 2 Euro kostet ist auch kein Problem.

Aber eine Dienstleistung die viele täglich nutzen um ihr soziales Leben zu organisieren ist den meisten nicht mal ein Trinkgeld wert … daher: Ist das nicht traurig?

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